Richtig Bepacken - aber wie?
* Gute Ausrüstung ist kein Selbstzweck - Du benötigst sie um das zu leisten, wofür Du Dich und Dein Pferd vorbereitet hast - und sie trägt somit zum Erfolg eines gelungenen Wanderrittes bei!
* Bepacke Dein Pferd nur mit dem was Du wirklich benötigst. Die Devise ist: so wenig Gewicht aufs Pferd wie nötig. Bei mehrtägigen Wanderritten sollte ohnehin ein Begleitfahrzeug zur Verfügung stehen - dort können die "nicht dringend notwendigen" Teile verstaut werden.
* Spare nicht bei deiner Ausrüstung. Ein optimal passender Sattel, Zaumzeug, Hufbeschlag und Packtaschen sind Pflicht.
Denke daran: ein wenige Tage zuvor gekaufter Sattel ist noch nicht erprobt bei längeren Ritten. Ebenso neue Sattelgurte, Zaumzeuge, Gebisse und ähnliches. Ebenso sollte die Ausrüstung des Reiters bereits "eingeritten" sein. Eine neue Hose, neue Schuhe und andere Ausrüstungsgegenstände haben auf einem Wanderritt nichts zu suchen. Blasen an den Füssen, undichte Regenmäntel, ein Satteldruck oder Scheuerstellen durch falsche Packtaschen/Bepackung beim Pferd sollte jedem Wanderreiter erspart bleiben.
* Die Bepackung (insbesondere die hinteren Packtaschen) darf die Wirbelsäule des Pferdes NICHT berühren. Die Taschen sollten so befestigt sein, dass sie zumindest noch auf dem dicken Sattel-Pad aufliegen, jedoch niemals auf dem Pferderücken selbst. Vollkommen unbrauchbar sind Schabracken mit aufgenähten Taschen - diese belasten die Wirbelsäule direkt und scheuern am Pferderücken!
* Das Gewicht am Sattel gleichmäßig verteilen! Am besten einige Tage vor dem Ritt probepacken und die Taschen auf einem Zaun aufhängen um zu sehen ob sie auf beiden Seiten gleich schwer sind. Bedenke: Auch "Allgemeingut" auf alle Mitreiter verteilen (Hufbeschlagsset, Erste Hilfe Set für Pferd und Reiter, etc).
* Gewöhne Dein Pferd langsam - aber unbedingt einige Tage VOR dem Abritt - an die Packtaschen. Manche Pferde sind sehr sensibel - und Packtaschen die plötzlich die Flanken berühren können Pferde sehr beunruhigen. Auch Regenmäntel und Regenponchos, die wegen einem plötzlichen Regenguss übergezogen werden, sollten Pferde unbedingt kennen.
* Befestige Deine Taschen und Dein Gepäck so, dass es ALLE Gangarten in beliebiger Dauer überlebt. Taschen/Gepäck, das in höheren Gangarten oder einem kleinen Sprung (beispielsweise ein Baumstamm am Weg oder ein Bach), schlägt/pendelt/schwingt oder scheuert müssen unbedingt anders befestigt werden - und zur Not muss Deine Ausrüstung umgearbeitet werden (neue Riemen bei Taschen etc).
Kleine "Helferlein" können Sporenriemchen von "englischen Sporen" sein - sie lassen sich stufenlos verstellen und sind optimal um Taschen festzuzurren, Gepäck fester zu befestigen und an anderen Ringen oder Ösen anzubringen. Sie helfen auch den Regenmantel so platzsparend wie möglich zusammenzurollen und hinter dem Sattel zu befestigen.
* Bewege Dein Pferd VOR dem Abritt einige Runden an der Hand/Longe. Dies hilft Dir zu erkennen, wie Dein Pferd heute aufgelegt ist, ob es lahm geht oder Probleme mit der Bewegung hat, ob die Bepackung gut befestigt ist und wie sich Dein vierbeiniger Partner heute damit verhält. Steige NICHT auf, bevor du 3 mal nachgegurtet hast und Du beurteilt hast, wie Deine Bepackung ist (Ist das Gepäck gleichmäßig verteilt? Wasserflaschen die am Vortag noch auf einer Seite waren, sind eventuell leer und damit ist die Bepackung nicht mehr im Gleichgewicht? Hält das Gepäck in allen Gangarten? Scheuert etwas?)
* In die Jackentasche des Reiters gehören: Ecard, Handy, Versicherungspapiere in Kopie (Haftpflicht des Pferdes, etc), Ausweis des Reiters, Kopie des Pferdepasses und die Nummern der Unterkünfte bei Übernachtungen, Tierarzt, Notfalltransport, Hufschmied, Jäger, Förster, Grundbesitzern (sofern man über ein Privatgrundstück muss und dies vorher vereinbart hat) etc. Für den Fall, dass sich Pferd und Reiter ungewollt trennen, hilft es wenig wenn das Pferd die Unterlagen und das Handy dabei hat. Sehr hilfreich ist es jedoch, an einer Satteltasche oder am Sattel ein Kärtchen angeheftet zu haben, mit Informationen wem das Pferd gehört, unter welcher Telefonnummer der Reiter und Mitreiter erreichbar sind und was zu tun ist. Ein selbsterstelltes Beispiel siehst Du am untenstehenden Foto.